… so als wäre Gott immer „lieb“. Und harmlos wie ein freundlicher alter Herr. Der nichts tut. Und gar nicht anders kann als eben „lieb“ sein. Den man aber zugleich nicht ganz ernst nimmt. Weil er den Stürmen des Lebens nicht gewachsen ist. Und im Ernstfall nichts zu sagen hat.

 

Nein. Der Gott, von dem die Bibel erzählt, ist nicht (nur) der liebe Gott. Und er ist auch nicht harmlos. Weil ja auch unser Leben nicht harmlos ist.

Wer krank ist, spürt das. „Kopf hoch!“ und „Wird schon wieder!“ mag gut gemeint sein. Ist aber oft das Gegenteil von gut. Wer sich elendig fühlt, möchte wenigstens ernst genommen werden in seinem Schmerz. Verharmlosende Bemerkungen können wie Peitschenhiebe sein. 

 

Was hilft? Ein Rezept haben wir von der Seelsorge nicht. Aber wir vertrauen dem Gott, der „Lasten auf uns legt, doch uns mit unsern Lasten trägt“. Und wir suchen mit Ihnen. Nach dem Wort, das Sie trägt. Das stärker ist als die Angst. Und wir glauben für Sie: Dass niemand tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Dass ein Mensch mit Verletzungen und Wunden doch gesegnet sein kann. Dass der Horizont hell ist. Auch wenn es Abend wird.