Wie bitte? Die Seelsorge spendet keinen Trost? Wozu ist sie denn sonst da?
Nein, wir spenden keinen Trost. Spenden kann man ja nur, was man hat. Trost aber ist kein Besitz – wie Geld, ein Haus, ein Fahrrad. Auch wir von der Kirche besitzen ihn nicht, den Trost.
Trotzdem spenden wir Ihnen: unsere Zeit, unsere Aufmerksamkeit, unser offenes Ohr. Und unsere Verschwiegenheit. So kommen wir miteinander ins Gespräch. Über das Leben, über das Leid – wie Sie es möchten. Was Ihnen auf der Seele liegt, wird in Worte gefasst oder in Schweigen. Gefühle, die das Herz beschweren, können einen Weg nach draußen finden. Tränen können abfließen. Erleichterung für Herz und Seele.
Wir Seelsorgerinnen glauben, dass Gott bei diesem Gespräch dabei ist. Auch wenn wir
ihn nicht immer beim Namen nennen. Aber
in der Gestalt der Hoffnung ist er da.
Und wo bleibt nun der Trost?
Er wird kommen – wie ein Wunder.
Das „spenden“ wir Seelsorgerinnen und Seelsorger: Wir möchten an Ihrer Seite sein. Mit Ihnen Geduld üben und dem Wunder des Trostes wie einem Vogel die Hand hinhalten. Und mit Ihnen warten, bis er sich darauf niederlässt.